Es wurde mal wieder Zeit für ein neues Objektiv! Für Sony E-Mount ist die Auswahl mittlerweile riesig. Da ich meistens mit dem 85 mm 1.8 und dem Tamron 28-75 2.8 unterwegs bin, stellte sich mir die Frage, welches Glas eine sinnvolle Erweiterung ist. Ich Fotografiere und Filme fast im gleichen Verhältnis. Also muss das Objektiv leicht sein und einen leisen AF besitzen. Und welche Brennweite? Nun ja, da war ich mir fast von Anfang an sicher – es müssen 35 mm werden. Also erstmal das SEL35F18F bestellt 🙂
Anzeige: Dieser Beitrag bzw. dessen Bewertung wird nicht finanziert oder gesponsert! Die Sachen sind selbst gekauft und getestet. Foto-Leistenschneider hat uns das Gimbal zu einem rabattierten Preis verkauft, was aber keinen Einfluss auf unsere Meinung oder Bewertung hat. Auch ihr könnt diesen Rabatt erhalten, wie das funktioniert erfährt ihr hier: Link
Update 08.10.2024: Das Sony 35 mm 1,8 gibt es aktuell in den Prime Days für 459 auf Amazon – Link
Kurz bevor die Sony Cashback Aktion dieses Jahr endete, wollte ich noch zuschlagen und mir einen Rabatt sicher. Ich habe schon länger mit dem Sony 35 mm 1.8 geliebäugelt. Das habt ihr sicher schon in meinem Beitrag zum 7Artisans 35 mm gesehen (Link zum Beitrag). Bei 50 € Cashback und noch einem kleinen Rabatt von Foto-Leistenschneider wurde ich dann endgültig schwach und habe es am letzten Tag der Cashback-Aktion gekauft (Link).
Zahlen, Daten & Fakten
- Vollformat Objektiv
- Brennweite: 35 mm
- Äquivalent auf APS-C- 52,5 mm
- Gewicht: 280 gr
- Größe: 65,6 x 73 mm
- Filterdurchmesser: 55 mm
- Mindestfokussierabstand: 0,22 m
- Blendenlamellen: 9
- AF-MF Schalter
- Individuell anpassbare Fokushaltetaste (z.B. für Augen-AF)
Wenn man das Objektiv in den Händen hält, dann denkt man nur: WOW, ist das wirklich ein Vollformat Objektiv? Und ja, das ist es!
Verarbeitung
Das Objektiv ist sehr gut verarbeitet. Der Fokusring hat einen angenehmen widerstand, das Gehäuse fühlt sich griffig und hochwertig an und die Gegenlichblende geht satt drauf. Einzig und allein, was mich stört ist das klappern des Objektivs im ausgeschalteten Zustand. Da spürt man richtig, dass sich da etwas bewegt. Als Versuchsingenieur weiß ich mittlerweile, da wo Spiel vorhanden ist und sich Teile (ständig) bewegen, kann es früher oder später zu Verschleiß kommen. Nicht so schön.
Der AF-MF Schalter ist zwar wirklich Klasse und sau praktisch, aber wenn man eh schon Objektive hat, die den nicht haben, dann hat man sich diese Taste schon auf die Kamera gelegt. Von daher wäre das für mich kein Argument mehr.
Genauso wie die Fokushaltetaste, die ich damals bei meinem 85 mm 1.8 von Sony so sehr gefeiert habe (Link zum Beitrag). Damals habe ich die Augen-AF Funktion auf die Taste gelegt. Heute habe ich Augen-AF standardmäßig drin und benötige diese Taste eigentlich auch gar nicht mehr. Aber lieber haben und nicht brauchen als andersherum oder? 😉
Bildqualität
Die Bildqualität ist in einen Augen sehr gut. Man kann es definitiv schon bei Offenblende 1.8 nutzen, denn da ist es schon echt knack-scharf! Leider ist aber die Vignettierung in den Ecken deutlich zu sehen. Mit der Objektivkorrektur in der Kamera oder Lightroom etc. kann das „Problem“ aber teilweise sehr leicht beseitigt bzw. reduziert werden.
Das Bokeh ist aber wie auch schon beim Tamron 28-75 irgendwie unruhig. Der Unscharfe Hintergrund wirkt bei Gegenlicht „scharf“. Somit wirkt es leider etwas störend und lenkt vom Hauptmotiv etwas ab.
Vergleich Sony 35 F1.8 vs. Sigma 35 F1.4 vs. Tamron 28-75 F2.8
Ich wollte mal diese drei Linsen miteinander vergleich, um zu sehen, ob das neue Sony 35 mm besser ist als mein Tamron 28-75 (Link zum Beitrag) und ob es auch mit Dominik seinem Sigma 35 mm 1.4 (Link zum Beitrag) mithalten kann. Das Ergebnis war für mich doch etwas überraschend.
Die Testumgebung war in meinem Büro ein Regal, welches ich mit einem Ringlicht ausgeleuchtet habe. Von oben rechts wurde das Regal nochmal mit einem zusätzlichem Licht beleuchtet. Ich habe in Blendenautomatik fotografiert und den Weißabgleich konstant gelassen. Die Verschlusszeit lag (fast) immer bei 1/160 s und der ISO variierte zwischen 100 und 200 (je nach Blende).
Auf den ersten Blick ist mir die Vignettierung aufgefallen. Ich habe in Lightroom die automatische Korrektur eingeschalten und trotzdem ist sie beim Sony 35F18F noch am deutlichsten zu sehen. Beim Sigma 35. 1.4 sieht man sie zwar nicht ganz so stark aber auch noch und beim Tamron ist sie quasi gar nicht zu erkennen.
Vignettierung beim Sony 35 mm 1.8 deutlich zu erkennen
Für die Beurteilung der Schärfe habe ich das Foto vom Sony und Sigma Objektiv jeweils bei Blende 1.8 rangezoomt und verglichen. Ich finde, dass das Sony Objektiv doch noch etwas schärfer ist als das Sigma. Vor allem an der Schrift kann man das meiner Meinung nach gut erkennen. Obwohl beide den gleichen Weißabgleich haben zieht das Sony Objektiv leicht ins rötliche.
Sony schärfer als Sigma bei Blende 1.8
Bei Blende 2.8 sind eigentlich beide Objektive (zumindest gefühlt) gleich scharf. Und auch das Tamron muss sich da nicht hinter den beiden Konkurrenten verstecken.
Beim Bokeh hat das Sigma 35 1.4 Art schon schöne runde Bokeh-Balls im gegensatz zum Sony, bei dem diese noch sehr die „Katzenaugen-Form“ haben. Auch das vorhin erwähnte unruhige Bokeh kann man an dem äußeren Ring der Bokeh-Balls erkennen. Das Sony hat einen harten Rand und das Sigma ist deutlich weicher. Hier geht der Punkt definitiv an das Sigma!
Sigma hat das schönere Bokeh
Fazit
Ich bin zufrieden mit meinem schön kleinem Sony Objektiv. Es ist klein, leicht, scharf und der Autofokus ist super schnell und dabei leise. Ganz genau das, was ich gesucht habe. Einzig das unruhige Bokeh stört mich ab und zu. Aber kann ja nicht alles haben oder? 😉
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6 Gedanken zu “Sony 35 mm 1.8 FE / SEL35F18F Test”