Die Meisten von uns hatten sicher schon mal das Problem, dass das Objektiv nicht weitwinklig genug ist und man nicht alles aufs Bild draufbekommt. Eine wunderschöne Aussicht, ein XXL Gruppenfoto oder ein riesiges Foto-Objekt in einem beengten Raum. All das benötigt in der Regel einen Weitwinkel. Doch wie Weitwinklig ist es mit einem Vollformat möglich, ohne einen Fish-eye Effekt zu bekommen? Brigthin Star zeigt es hier sehr eindrucksvoll mit 9mm – CRAZY!
Anzeige: Dieser Artikel wurde uns von Brightin Star zur Verfügung gestellt. Unsere Meinung bleibt aber wie immer Unabhängig und ehrlich. Dieser Beitrag enthält Amazon & Ebay Affiliate Links, wodurch ich eine Provision erhalte, wenn Ihr Produkte über diesen Link kauft.
Zahlen, Daten & Fakten
Ihr kennt die Objektivfirma Brightin Star nicht? Kein Problem, ging mir zuerst genauso. Als mich Michael auf das 9 mm Objektiv aufmerksam gemacht und mir auch noch den Kontakt vermittelt hat, musste ich es einfach testen. Danke an dieser Stelle an Michael und an Brightin Star für das Objektiv. Brightin Star ist eine chinesische Firma spezialisiert auf Objektive und Zubehör. Bis jetzt alles nur Manuelle Linsen und erinnert mich vom Portfolie sehr stark an 7Artisans, von denen wir auch schon Objektive getestet haben und sehr zufrieden waren (Link zum Beitrag). Also konnte das Objektiv auch nicht so schlecht sein aber beginnen wir hier erstmal wieder mit ein paar hard facts:
Brennweite | 9 mm |
Blickwinkel | 132 ° |
Sensortyp | Vollformat |
max. Blende | 5.6 |
min. Blende | 22 |
Blendenlamellen | 5 |
Fokus | Manueller Fokus |
Material (Gehäuse) | Metall |
Filtergewinde | Vorne: Nein! Jedoch innen im Bajonett-Anschluss mit 34 mm |
Größe (L x B) | 82 x 63 mm |
Gewicht | 425 g (ohne Kappen) |
Mounts (verfügbar) | Sony-E, Nikon-Z, Canon RF, L-Mount |
Gegenlichblende | Ja, fest installiert |
Preis | 479 € (Amazon Link) |
Verarbeitung und Qualität
Die Verarbeitung von diesem Objektiv ist wirklich gut. Das Metallgehäuse hat ein schönes Finish und ist dadurch nicht Fingerabdruck anfällig. Der Fokusring verdreht sich sehr smooth vom min. Fokusabstand (0,2 m) bis unendlich in ca. 90°. Bei so einem Weiwinkel Objektiv ist gefühlt eh alles scharf, wenn man nicht gerade sehr nah dran ist. Und da hilft definitiv die harte Endstellung.
Der Blendenring rastet sehr angenehm in den vollen Blendenstufen ein. Der einzige Nachteil für mich ist die Position vor dem Fokusring und nicht direkt am Objektivanschluss. Dadurch ist es mir öfter passiert, dass ich versehentlich am Fokusring gedreht habe statt die Blende zu verstellen. Dazu kommt noch, dass der Fokus- und der Blendenring keinen festen Bereich zueinander haben, was bei meinen dicken Wurst-Fingern ab und an zu einem versehentlichen betätigen beider Ringe gleichzeitig geführt hat.
Ein weiterer Punkt, der mir aufgefallen ist, ist das anbringen des Objektivs an der Kamera. Dies gestaltet sich manchmal etwas fummelig, da die Markierung der Positionierung auf der Bajonettfläche ist und keine weitere Markierung außerhalb sich befindet. Dadurch sieht man von außen nicht wirklich, wo man es draufsteckt. Ein kleiner Punkt oder Strich außerhalb würde hier helfen. Das ist aber wirklich nur ein sehr kleiner Kritikpunkt… den sobald man sich an die Orientierung gewöhnt hat, schafft man es auch fast blind.
Integrierter ND-Filter
Aufgrund der gewölben Frontlinse und der fest installierten Gegenlichtblende, ist es nicht möglich einen normalen Schraubfilter zu verwenden. Brightin Star hat das Problem clever gelöst, indem sie ein Filtergewinde an der Rückseite des Objektivs, innerhalb des Bajonett-Anschlusses, vorgesehen haben. Im Lieferumfang ist auch direkt ein ND1000 Filter dabei.
Beim Einsetzen des ND-Filters muss man darauf achten, dass man nicht mit den Fingern auf den Filter kommt und ihn damit schmutzig macht. Durch den erhöhten Rand geht das aber besser als anfangs gedacht. Wirklich zum Einsatz kam der Filter aber noch nicht. Fotos reiche ich hier nach, sobald ich was brauchbares habe.
Schärfe
Die Schärfe dieses Objektives ist OK aber nicht herausragend. Die Mitte schneidet da wie immer am Besten ab aber zu den Rändern wird es doch ziemlich unscharf. Ist aber bei diesem Ultra-Weitwinkel nicht anders zu erwarten gewesen und für mich echt OK. Bei den Testfotos bin ich da quasi an der Naheinstellgrenze, was den Effekt noch deutlicher erscheinen lässt, als es im realen Einsatzzweck ist (wenn es auf unendlich fokussiert wurde – siehe Testfotos weiter unten). Auch die Krümmung ist im Nahbereich besser sichtbar, ist aber auch im Post-Prozess korrigierbar.
Fotos mit Brightin Star 9 mm & Sony a7IV
Ich habe das schöne kompakte Objektiv jetzt in den letzten 3 Wochen auf verschiedenen Ausflügen dabei gehabt. Alle Fotos sind mit meiner Sony a7IV (Amazon Link) entstanden. Dieses Ultra-Weitwinkel spielt seine Stärke vor allem in engen Räumen oder bei großen Objekten aus. So zum Beispiel auch im Speyer Technik Museum:
Das Cockpit eines Flugzeuges so zu Fotografieren wäre mit einem „normalen“ Objektiv sicher nicht möglich gewesen (Durch eine Plexiglasscheibe fotografiert).
Aber auch in der Natur weiß diese Linse, wie sie punktet und ihren Vorteile ausspielen kann. Sonnensterne sind ebenfalls möglich und sehen auch mit nur 5 Blendenlammelen ganz gut aus.
Fazit:
Dieses Objektiv ist wirklich beeindruckend. Die Verarbeitungsqualität ist wirklich super und der Ultra-Weitwinkel lässt selbst die größten Dinge klein wirken. Für 479€ (Amazon Link) zwar kein Schnäppchen aber ein Objektiv, dass für WOW-Fotos sorgen kann. Da merkt man beim Fotografieren aber auch sehr schnell, dass man sehr viel auf dem Bild drauf hat, was man vielleicht gar nicht möchte. Die Motivwahl und Komposition ist dann umso entscheidender!
Ich freue mich schon auf unseren Urlaub in Griechenland, wo dieses Objektiv sicher sehr oft zum Einsatz kommen wird. Die Bilder werde ich anschließend selbstverständlich mit euch dann hier in diesem Beitrag teilen.
Da muss man aufpassen, dass man nicht aus Versehen seine Zehen mit fotografiert 🙂
LG Bernhard
Hi Bernhard,
Da hast du definitiv recht. Das Objektiv ist schon echt super weitwinklig 😱 bietet aber dafür super viel Potential für Landschaften. Freue mich schon auf meinen nächsten Urlaub 😎