Tamron 20-40 mm f/2,8 Di III VXD im Test

Ein Zoom-Objektiv mit einer Brennweite von 20-40 mm für Vollformat? Ziemlich ungewöhnlich oder? Nicht für Tamron. Sie brechen regelmäßig den Brennweiten Standard. Das Tamron 20-40 mm eignet sich für mich vor allem dann hervorragend, wenn ich beim Filmen in engen Räumen mit den Crop-Faktor kämpfen muss. Dieses super kompakte Weitwinkel-Zoom Objektiv ist ein toller Begleiter auf einem Gimbal oder Wanderrucksack und bietet eine perfekte Überschneidung zum 28-75 mm F/2.8 und zum 35-150 mm F2.8.

Anzeige: Wir haben das Objektiv von Tamron für einen zweiwöchigen Test kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen, Tamron nimmt aber zu keinem Zeitpunkt Einfluss auf unsere Arbeit oder unsere Aussagen. Die Beiträge werden auch nicht vorher kontrolliert und es werden uns auch keine Vorgaben gemacht. Dieser Beitrag enthält Amazon & Ebay Affiliate Links, wodurch ich eine Provision erhalte, wenn Ihr Produkte über diesen Link kauft. Die Produkte werden für euch dadurch aber nicht teurer. 

Zahlen, Daten & Fakten

  • Brennweite: 20 – 40 mm
  • Blende: 2,8 – 22
  • Länge: ca. 86,5 mm
  • Filtergröße: Ø 67 mm
  • Gewicht: ca. 365 g
  • Zoom-Drehwinkel: 65 Grad
  • Naheinstellgrenze: 0,17 m & max. Abbildungsmaßstab 1:3.8
  • VXD-Autofokus
  • Bildstabilisator: Nein
  • Staub- und Spritzwasserschutz: Ja (Abdichtung Bajonett)
  • USB-C Anschluss für Individualisierungen & Firmware-Updates
  • AF-MF Umschalter oder Zusatz-Button: Nein
  • Marktstart: 27. Oktober 2022
  • Preis: 949,99 € –>Update: 799 € (Amazon Link)
  • Preis: 999 € –> Update: 899 € (Foto Franz)

Video zum Tamron 20-40 mm f/2.8

Für alle, die lieber ein Video schauen statt zu lesen, für die habe ich hier (hoffentlich) alle wichtigen Punkte zusammengefasst. Viel Spaß (P.s. – über ein Like und Abo würden wir uns freuen 😉 )

Verarbeitung und Qualität

In eingefahrenen Zustand (bei 40 mm) ist das Tamron ca. 8,5 cm lang und verlängert sich im ausgefahren Zustand (20 mm) auf nur ca. 9,5 cm.

Das Objektiv hat wieder eine USB-C-Buchse, mit der ihr das Objektiv direkt mit dem PC oder mit dem Smartphone verbinden könnt. Und wieder ist die USB-Buchse frei zugänglich. Wer Angst hat, dass Dreck oder Wasser eindringen könnte (ich höre nur Mimimi…), der kann ja für ein paar Euro eine USB-C Abdeckung kaufen (Amazon Link). Aber mal ganz ehrlich, am Smartphone deckt ihr die Buchse doch auch nicht ab oder? Und die muss mit Sicherheit mehr aushalten.

Das Filtergewinde ist wieder das Gleiche – 67mm! Perfekt um seine ganzen alten Filter weiter verwenden zu können.

Der Bajonett Anschluss hat eine Gummi-Abdichtung spendiert bekommen und ist damit vor Spritzwasser und Staub geschützt. Das lässt einen deutlich entspannter sein, wenn man mal wieder bei Regen filmen oder fotografieren muss.

Abbildungsleistung und Schärfe vom Tamron 20-40 F/2,8

Die Abbildungsleistung vom 20-40 mm ist auf den ersten Blick ganz solide. Leider ist es nicht ganz so scharf wie seine Geschwister das Tamron 28-75 F/2.8 G2 oder wie das 35-150 F/2-2.8 (Link zum Beitrag). Vor allem im Weitwinkel Bereich lässt die Schärfe bei der Blende von F/2.8 etwas nach. Versteht mich nicht falsch, es ist keineswegs unscharf, aber ich bin einfach mittlerweile viel schärfere Objektive von Tamron gewöhnt, die ab 2.8 schon knack scharf sind. Dieses Exemplar erinnert mich mehr an mein erstes Tamron 28-75 F/2.8, welches auch deutlich weniger stark performte als sein Nachfolger (Link zum Beitrag). Ab Blende 4 gewinnt das Objektiv aber wieder etwas an Schärfe. Chromatische Aberrationen sind bei genauerer Betrachtung auch dezent vorhanden. Stören aber nur sehr selten.

Brennweite 23 mm – F/2,8 – ISO:125 – 1/60s
Brennweite 20 mm – F/2,8 – ISO:100 – 1/800s
Brennweite 40 mm – F/4 – ISO:125 – 1/250s
Brennweite 40 mm – F/8 – ISO:100 – 1/80s
Brennweite 20 mm – F/4 – ISO:100 – 1/250s

Um die Schärfe, Verzerrung und Vignettierung besser überprüfen zu können, habe ich eine Steinwand fotografiert (Auf einem Stativ, Objektivkorrektur ausgeschaltet, keine Korrektur). Hier erkennt man recht schnell, das wir in den Ecken eine leichte Vignettierung haben und das Bild je nach Brennweite entweder Konvex oder Konkav in die Bildebene sich absetzt. Wenn die Korrektur eingeschaltet ist, wird das Bild nahezu perfekt ausgeglichen – nice Job Lightroom.

Man kann theoretisch auch Portraits damit machen. Mit 40 mm ist es da definitiv auch dafür geeignet.. wenn auch lieber Ganzkörper bzw. Fashion als Close-Ups. Denn man sollte aufpassen, wie nah man ans Gesicht ran geht. Jetzt bitte nicht erschrecken… kleines Selfie von mir selbst. Hier habe ich auf mein linkes Auge (von euch rechts) scharfgestellt.

Brennweite 39 mm – F/2,8 – ISO:250 – 1/80s

Bokeh

Das Bokeh unterscheidet sich in Abhängigkeit der Brennweite. Bei 20 mm sind die Bokeh-Balls nicht perfekt rund und etwas unschön. Mehr Katzenaugen und teilweise flache Kanten. Bei 40 mm gefällt es mir umso mehr. Sehr schön, wenn auch Tamron typisch an den Rändern etwas hart. Trotzdem nahezu perfekt rund.

An dem nächsten Foto sieht man ebenfalls sehr deutlich, dass das Bokeh leicht „unruhig“ ist und nicht so butterweich, wie man es sich beispielsweise bei einer Portrait-Linse wünschen würde. Aber für ein Weitwinkelzoom Objektiv ist das meiner Meinung nach sowieso nur mittelmäßig relevant.

Gegenlicht und Sonnenstern

Im Gegenlicht macht das Objektiv eine super Figur. Der Kontrast und die Farben sind satt und fallen nicht ab. Lens-Flares konnte ich auf meinen bisherigen Fotos überhaupt nicht erkennen – nice. Sonnensterne bilden sich zwar nicht so stark, sehen aber für meinen Geschmack ganz gut aus.

Astro-Fotos

Mit einer Offenblende von 2.8 ist das Tamron natürlich bestens für den Astro-Einsatz geeignet. Da in meinem Testzeitraum bis auf einen Tag fast immer nur dicke Regenwolken am Himmel waren, konnte ich das leider nicht ausgiebig testen. Das eine Foto, das beim Ausprobieren entstanden ist möchte ich euch trotzdem mal zeigen. Aber bitte nicht als Referenz nehmen… da haben wirklich einige Einstellungen und Bedingungen nicht gepasst.

ISO 400 – F/2.8 – 40 mm – 30 s – gestackt aus 19 Fotos

Einsatz auf dem Gimbal

Das Objektiv eignet sich hervorragend zum Filmen und für die Verwendung auf einem Gimbal. Der AF (VXD) ist super schnell und leise. Die kompakte Größe und das geringe Gewicht macht es zu einem „Immerdrauf“, auch selbst für kleinere Gimbals. Mein DJI RS3 (Link zum Beitrag) schafft meine Sony a7IV und das Tamron 20-40mm aber sowieso locker.

Software – Tamron Lens Utility

Wenn ihr das Objektiv über den USB-C Anschluss mit der Kamera verbunden habt könnt ihr über die Software die Firmware aktualisieren & die Einstellung des Fokusrings ändern (Drehrichtung & Linearität).

Normalerweise kann man in der Software auch den Taster / Schalter mit einer Funktion belegen (abseits der in der Kamera eingestellten Belegung), da das 20-40 aber leider über keine weiteren Tasten verfügt, müssen wir uns mit den zwei Optionen zufrieden geben.

Die TAMRON Lens Software zum Herunterladen findet ihr hier: Link zu Tamron Lens Utility

Für Android Smartphones gibt es mittlerweile auch eine App, mit der ihr diese Einstellungen vornehmen könnt. Super praktisch, um von Unterwegs darauf zuzugreifen (Android App). Da ich leider kein Android Smartphone besitze muss ich mich wohl noch gedulden, bis es die Funktionalität fürs iPhone gibt.

Fazit

Leicht & kompaktes Weitwinkelzoom-Objektiv, das mit seinem schnellen AF und der Brennweite überzeugt. Die Schärfe könnte besser sein aber das Bokeh sieht (zumindest bei 40 mm) sehr gut aus. Wer nach einer schönen Zwischenlösung im Brennweiten Bereich sucht, wird mit Sicherheit sehr glücklich mit diesem Objektiv. Vor allem, wenn man einen Crop-Faktor beim Filmen hat und des Öfteren in engen Räumen filmen muss. Für einen Preis von knapp 950 € ist es definitiv ein solides Objektiv in diesem Brennweiten- und Blendenbereich.

Update 08.05.2023: Jetzt kostet das Objektiv nur noch 799 € auf Amazon (Amazon Link)! Das ist dann natürlich eine ganz andere Nummer 🙂

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4 Gedanken zu “Tamron 20-40 mm f/2,8 Di III VXD im Test

  1. Toller Bericht!

    Habe mir letztens das Tamron 17-70mm für Fuji X-Mount bestellt.
    Bin schon ganz gespannt auf die ersten Resultate. Die Reviewer-Szene verspricht schon mal viel 🙂

    VG
    Christopher

    1. Hallo Christopher,

      Vielen lieben Dank für das Lob. Das freut mich sehr.

      Dir wünschen wir viel Freude mit dem 17-70 2.8. Das soll wirklich klasse sein. Habe bis jetzt auch nur viel gutes gehört. Ein guter Freund nutzt das auch auf seiner Fuji XT-5. vielleicht kann ich ihn mal für einen Gastbeitrag bei uns dazu inspirieren 😊
      Du kannst uns auch sehr gerne hier Feedback geben, sobald du deins getestet hast. 😉

      Viel Freude weiterhin beim Fotografieren.

      Beste Grüße
      Johannes

  2. Hi Johannes,

    mittlerweile sind ein paar Bilder mit dem Tamron entstanden.
    Bin ich zufrieden? Jawoll!
    Fehlt mir was? Ein Blendenring wäre wirklich schön gewesen – da spricht aber der Fujianer aus mir 😉

    Ein kleines Review dazu habe ich auch geschrieben – lösche denk Link einfach aus dem Kommentar, wenn dir das nicht recht ist: https://blitzeria.eu/tamron-17-70-mm-f2-8-fur-fuji-x-mount/

    Viele Grüße aus Augsburg und euch auch viel Freude beim Fotografieren!

    Christopher

    1. Hi Christopher,

      Wirklich ein cooler Beitrag zum Tamron mit tollen Fotos. Die Tamron Objektive sind echt der Hammer und ich feier sie echt. 😊

      Gerne darf der Link hier stehen bleiben – einen coolen Blog Supporten wir sehr gerne 😉

      Viele Grüße
      Johannes

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