Ich habe es getan… ich habe mir endlich einen eigenen 3D-Drucker gekauft. Einen Drucker mit dem ich mir viele Spielereien für die Kamera, mein Werkzeug oder einfach nur Spielzeug für meinen Sohn drucken kann. Hab ich ihn gebraucht? Nein! Wollte ich ihn trotzdem haben? JA! 😀
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Nur welchen Drucker kauft man sich am Besten im Jahr 2023? Die Auswahl ist ja riesen groß. Also kurz Dominik gefragt, der schon seit vielen Jahren druckt und mittlerweile auch seinen zweiten Drucker Daheim stehen hat. Seine Empfehlung: Sidewinder X2 von Artillery (Geekbuying Link). Wieso? Weil er damals nach ausgiebiger Recherche sich für den Sidewinder X1 entschieden hat und der Nachfolger jetzt in einigen Punkten sogar leicht verbessert wurde. Also auf Geekbuying.com für knapp 260 € den Sidewinder X2 bestellt. Auf Geekbuying ist dieser 3D-Drucker fast 40% günstiger als auf Amazon (Amazon Link)… da lohnt es sich definitiv eine andere Plattform auszuprobieren (Bestellung, Bezahlung und Versand verliefen übrigens problemlos und schnell).
Zahlen, Daten & Fakten
- Große Druckfläche: 300 x 300 x 400 mm
- Einfache Bedienung über ein Touchscreen
- Automatische Bettnivellierung
- Schnellheizendes AC-Glaskeramikdruckbett (bis 130°C)
- Filamentsensor
- Direct-Drive-Extruder
- Einfache Montage
- Druckgeschwindigkeit: 150mm/s
- Resume Print-Funktion
- 32bit Motherboard
- Volcano Düse, 0,4mm, 1,75mm Filament
- Drucker Auflösung X,Y: 0,05mm, 0,1mm
- Preis Amazon: 429 € (Amazon Link)
- Preis Geekbuying: 279,89 € (Geekbuying Link)
Aufbau, Vergleich und Test-Video
Da ich es selbst leider noch nicht geschafft habe ein Video zum Sidewinder X2 zu machen, möchte ich euch hier das Video von mpoxDE verlinken. Dieses Video ist unglaublich gut und zeigt alle Vor- und Nachteile dieses Druckers. Ich habe mir das Video vor der Bestellung schon angeschaut und wusste sofort das ich ihn haben will und auch direkt, wie ich den Drucker aufbauen und einstellen muss. Danke!
Sinnvolles Zubehör für den 3D-Drucker
Als Zubehör hat mir Dominik direkt ein paar gute Tipps gegeben bzw. mich auch gleich mit nützlichen Tools ausgestattet. Danke dafür 🙂
Filament
Das richtige Filament ist quasi das A & O! Welches ihr verwenden sollte hängt natürlich von eurem Einsatzzweck ab. Es gibt echt einige Materialien und super viele verschiede Hersteller. Ich habe bis jetzt nur zwei Materialien (PLA & PETG) von zwei verschiedenen Herstellern (Eryone & eSun) getestet. Kann also keine wirkliche Empfehlung hier abgeben. Muss aber sagen, dass ich PETG viel geiler finde, auch wenn es etwas schwieriger zu drucken ist (habe immer noch nicht die perfekten Einstellung gefunden). Es ist aber deutlich robuster und ich habe viel mehr vertrauen in die Bauteile.
Werkzeug für den 3D-Drucker
Ein kleiner, flacher Seitenschneider ist sehr sinnvoll, um das Filament abschneiden zu können (Amazon Link). Ein Entgrater für scharfe Kanten oder kleine Fehldrucke im Randbereich (Amazon Link). Sehr praktisch und deutlich sicherer als es mit einem Messer zu machen. Safty first! Und zu guter Letzt noch eine Pinzette, mit der man das heiße Filament von der Düse entfernen kann, wenn es mal wieder verklebt oder zu Beginn, wenn es seine langen, dünnen „Würstchen“ rausdrückt (Amazon Link).
Druckplatte für den 3D-Drucker
Weiterhin ist eine magnetische Metallplatte, welche leicht abnehmbar und biegsam ist, super praktisch. Damit könnt ihr die gedruckten Bauteile leichter vom Druckbett abzubekommen ohne das Druckbett oder die Teile selbst zu beschädigen (Amazon Link). Mein erstes Teil habe ich direkt geschrottet, da ich es nur mit viel Gewalt von der Druckplatte abbekommen habe.
Die Metallplatte selbst wird ganz einfach über eine magnetische Klebefolie (im Lieferumfang enthalten) an das originale Glas-Druckbett befestigt. Die Folie bleibt dauerhaft am Druckbett befestigt. Die Metallplatte wird nur über die (sehr starke) Magnetkraft gehalten.
Ein weiteres feature, ist die schöne Oberfläche der Metallscheibe. Dadurch bekommt ihr an der Auflagefläche eine echt schöne Oberfläche.
Thingiverse – Beste Plattform für 3D-Daten
Wo bekommt man überhaupt die passenden Dateien zum Drucken her? Entweder ihr designed und konstruiert selbst. Das erfordert aber natürlich die passende Software und das notwendige Know-how. Man muss aber auch nicht unbedingt alles selbst konstruieren, denn es gibt schon unzählige 3D- Daten als Vorlagen im Internet z.B. auf thingiverse.com (Link). Auf dieser Plattform laden die User selbst ihre Kreationen hoch und stellen sie der Community zum kostenlosen Download zur Verfügung. Dort könnt ihr einfach stöbern und euch die Sachen herunterladen, die euch gefallen. Richtig nice! Wenn man einfach mal nach Sony auf der Seite sucht, gibt es mehr als 1000 Ideen zum Drucken (sind übrigens 186 Seiten mit je ca. 20 Teilen = 3720 Produkte) … o.O
Anschließend müsst ihr die dort heruntergeladen Dateien nur noch in eure Software laden (für den Sidewinder X2 nehme ich Ultimaker Cura (Link)) und diese für eure Settings „slicen“. Beim slicen wird aus der 3D-Datei eine für den Drucker verständliche Datei geschrieben (Maschinencode). Dabei wird das Modell in Scheiben geschnitten, damit der Drucker diese Schicht für Schicht drucken kann. Weiterhin werden Informationen wie Druck-Temperatur, Support Material, etc. definiert und in dieser Datei gespeichert.
Meine ersten gedruckten Teile
NP-FZ100 Akku Halter
Danke an MrNaperville für den coolen NP-FZ100 Akku-Halter. Ich habe mich für die 3er Variante entschieden und diesen gleich zweimal gedruckt (Thingiverse Link). Es gibt sie auch in anderen Ausführungen. Endlich herrscht etwas Ordnung im Rucksack und ich kann die Akkus besser verstauen.
Objektiv-Adapter drucken
Richtig sinnvoll ist so ein 3D-Drucker auch für Liebhaber von analogen Objektiven. Hier kann man sich einfach einen Adapter für seine alte Schätze drucken und muss nicht für jeden Anschluss einen Objektivadapter kaufen. Ich habe ja echt schon einige Adapter bei mir rumliegen aber einen Icarex-BM auf Sony E-Mount hatte ich noch nicht. Und diesen für nur ein einziges Objektiv zu kaufen sehe ich dann doch nicht ein. Dank Fangli konnte ich mir seinen Adapter einfach drucken und mein Carl-Zeiss Super-Dynarex 135 mm F4 damit ausprobieren (Thingiverse Link).
Auch der gute alte M42 auf Sony E-Mount Adapter durfte natürlich nicht fehlen (Thingiverse Link). Danke bluebie für das Modell. Dieser soll langfristig auf meiner Sony NEX 3 bleiben.
Ich habe eigentlich schon einen von K&F Concepts, mit dem ich auch super zufrieden bin (Amazon Link) aber der kostet knapp 40 € (in dem Fall mehr als die Kamera gekostet hat). Da stellt sich mir schon die Frage, ob es einen Unterschied in der Bildqualität gibt, wenn man die beiden Adapter miteinander vergleicht.
Wie man an dem Foto schon erkennen kann ist das Gewinde vom gedruckten Adapter definitiv schlechter als beim K&F. Wenn man hier öfters ein Objektivwechsel vornimmt, wird das Gewinde mit Sicherheit verschleißen und es könnte etwas Abrieb auf den Sensor gelangen – nicht so geil. Aber sieht man auch einen qualitativen Unterschied an den Bildern selbst? Getestet habe ich beide Adapter an meiner Sony a7IV (Vollformat) und mit dem Zeiss 50 mm 2,8 Objektiv. An der Schärfe habe ich keinen großen Unterschied erkennen können (beide Ergebnisse sind relativ bescheiden, weil mein Zeiss 50mm 2,8 auch nicht unbedingt die beste Linse ist). Beide Adapter können auf Unendlich Scharfstellen (das war eine meiner ursprünglichen Sorgen).
Wo man aber einen deutlichen Unterschied erkennen kann ist bei Streulicht. Hier ist der 3D gedruckte Adapter deutlich schlechter und „schluckt“ weniger das Streulicht.
Sony Kamera Blitzschuh Abdeckung
Die Blitzschuh Abdeckung ist ein weiters perfektes Beispiel, wie man sich sein eigenes Zubehör drucken kann, was auch öfters verloren und nachbestellt werden muss. zwar kosten die Abdeckungen nur zwischen 2-5 € aber es ist trotzdem nervig, wenn man sie bestellen muss (Amazon Link). In Knapp 20 Minuten war es mit einem roten PETG Filament (Amazon Link) gedruckt. Danke an icimdengelen für die Datei (Thingiverse Link).
Spielzeug
Was natürlich auch nicht fehlen darf sind Spielsachen für die Kids. Mein Sohn freut sich immer wieder sehr, wenn er was gedrucktes zum Spielen bekommt. Und es gibt auch echt sooooo viele Sachen, gefühlt könnte der Drucker 24/7 laufen. Hier ein Beispiel von einen Lego Duplo Boot in schwarz (Thingiverse Link) und ein Lego Classic Luftballon Boot in blau/gelb (Thingiverse Link). Auf beide Boote lassen sich die originalen Lego-Teile problemlos aufstecken und halten gut. Und das direkt auf Anhieb. Ich war begeistert.
Fazit
Ich bin so froh den Drucker gekauft zu haben. Er hat sich super schnell Aufbauen und Einstellen lassen. Die Druckqualität war von Beginn an sehr gut. Die Möglichkeiten, die sich damit ergeben sind so unglaublich groß. Ich bin einfach nur beeindruckt! Für knapp 350 € (Drucker, Metallplatte, Filament & Werkzeug) gibt es wirklich nichts zu meckern. Ich bin super happy und kann diesen Drucker wirklich nur jedem empfehlen 🙂