Godox hat mal wieder ein neues Licht auf den Markt gebracht und ich wollte es unbedingt testen und meinen alten SL60W damit ablösen. Nicht nur die kompakte Form sondern auch die Akku Option reizte mich sehr. Was das Godox ML60IIBi noch alles kann und besser macht als seine Vorgänger und Konkurrenz erfährt ihr in diesem Beitrag.
Anzeige: Dieser Artikel wurde uns von Godox bzw. von INSSTRO UK zur Verfügung gestellt. Unsere Meinung bleibt aber wie immer unabhängig und ehrlich. Dieser Beitrag enthält Amazon & Ebay Affiliate Links, wodurch ich eine Provision erhalte, wenn Ihr Produkte über diesen Link kauft.
Zahlen, Daten & Fakten
Leistung | 70 W |
Farbtemperatur | 2800 K bis 6500 K |
Farbtreue | CRI (96+) und TLCI (97+) – nicht überprüft |
Einstellstufen | Manuell 1% -100%, proportional |
Funk | Bluethooth |
App | Godox Light APP |
Modus | Licht (kalt- bis warmweiß) & 11 FX-Effekten |
Anschluss Softboxen | Godox Mount (kleiner als Bowens Mount und nicht kompatibel) |
Akku | Optional mit Batteriebasis AK-B01 oder zwei NP-F970-Batterien |
Display | LED-Anzeige |
Größe | 11.1 x 9.2 x 8.8 cm |
Gewicht | Ca. 0,5 kg |
Lieferumfang | Body, Reflektor, AD-E02 Bracket, Adapter, AC-Kabel, AK-B01 NP-F Batterie Kit, Tasche |
Preis Amazon | 217 € (Link) |
Lieferumfang
Normalerweise verliere ich nicht wirklich viele Worte über den Lieferumfang aber dieses mal war ich echt überrascht, was man alles für 217€ bekommt. Mit dabei ist:
- ML60IIBI – Die Videoleuchte selbst
- Reflektor mit Godox Mount (Kein Bowens Mount)
- Tasche (da passt alles perfekt rein)
- Schwenkkopf Adapter fürs Stativ
- Batterie Griff für NP-F Akkus (AK-B01)
- DC-DC Kabel (kurz, für Batterie Griff)
- Netzteil + AC-Kabel (Output: 20V & 3,5A –> 70W)
Das AC-Kabel ist übrigens 5m Lang und das DC-Kabel mit dem Netzteil ca. 2m. Für meinen Geschmack eine perfekte Länge um überall eine passende Steckdose zu finden.
Verarbeitung, Qualität & Leistung
Zuerst einmal Leistung von diesem Winzling: Dieses kleine Biest hat eine Leistung von 70 W und nicht 60 W wie seine Vorgänger oder wie der Name vermuten lassen würde. Hier wollte Godox vermutlich nicht ein weiteres Produkt im Portfolienbaum aufmachen und hat es einfach bei der alten Bezeichnung belassen. Im Datenblatt steht es dann aber auch mit 70W drin, verwirrend war es trotzdem. Aber mehr Power ist immer besser. Diese Leistung könnt ihr in geschmeidigen 1% Schritten erhöhen und habt so die volle Kontrolle über das Licht.
Die Verarbeitung ist typisch Godox wieder hervorragend. Nichts klappert oder wackelt und die Oberfläche fühlt sich sehr hochwertig an.
Der ML60II Bi verfügt über ein 1/4 Zoll Gewindeanschluss an der Unterseite und ist somit für sehr viele Anbindungen geeignet. Im Lieferumfang bekommt man auch noch einen Adapter, um direkt auf ein Stativ zu positionieren und zusätzlich einen Schwenkkopf zu haben.
Das wirklich coole an der Verbindung sind aber die zwei gegenüberliegenden Nasen am Gewinde, um ein Verdrehen des Lichtes auf dem Adapter / Schwenkarm zu verhindern. Gute Idee!
Es ist auch möglich statt dem kleinen Adapter den Akku-Handgriff zu nutzen, welcher wirklich stylisch aussieht und ohne die Akku-Aufnahme auch recht schmal baut.
Als Anschluss vorne für Softboxen & Co. besitzt der ML60II wie schon sein Vorgänger (ML60), einen kompakten Godox Mount (KEIN Bowens Anschluss)… Das ärgert natürlich jeden Bowens Softbox Besitzer. Ist bei dem kompakten man mit dem Standard Mount nicht möglich gewesen.
Die „LED“ selbst besteht aus vielen „LED-Streifen“ die Abwechselnd warm- und kaltweiß leuchten. Durch die Mischung beider Farben können so auch zwischenwerte erzielt werden.
Das Problem mit dem Mount – Anschluss Softboxen
Ich weiß nicht, wieso Godox bei der ML-Serie auf einen anderen Mount gesetzt hat. Klar, das Licht kann kleiner werden aber dafür passen die ganzen Bowens Softboxen nicht mehr. Das ist wirklich und es muss unbedingt eine Abhilfe her. Einen passenden Godox auf Bowens Mount Adapter gibt es aktuell nicht (zumindest konnte ich keinen finden… falls ihr einen kennt, lasst es mich bitte wissen).
Die Lösung mit dem Godox Softbox Adapter S2 (Amazon Link) hat zwar beim alten ML60 ganz gut funktioniert aber beim ML60II ist die Klemmlänge wirklich nur minimal, sodass ich dem Aufbau nicht viel Vertrauen schenke.
Aber jedes Problem hat auch irgendeine Lösung, so habe ich mir einfach auf die schnelle einen eigenen Adapter zumindest für eine Softbox konstruiert und ihn mit meinem 3D-Drucker gedruckt. Ist nicht perfekt aber erfüllt seinen Zweck vorerst, bis das ich die Muse habe einen vollständigen Godox-Bowens Mount Adapter zu bauen. Wer keinen 3D-Drucker hat, kann auch einfach einen Adapter kaufen. Der ist dann auch aus Metall, kostet aber knapp 25€ (Amazon Link).
Akku-Funktion
Die Möglichkeit das Licht mit Akkus zu Betrieben ist gigantisch. Dazu muss man nur das Licht mit dem mitgeliefertem Batterie-Modul über einen kurzes DC-Kabel verbinden (welches übrigens echt stylisch aussieht) und zwei NP-F 970 Akkus einsetzen. Schon kann man das Licht ganz Easy auch unterwegs einsetzen und ist auf keine Steckdose angewiesen.
Der Akku hat auf 100% Lichtleistung (und 5500 K) mit meinen NP-F970 von Pixel (Amazon-Link) ca. 18 Minuten gehalten. Nicht wirklich lange, was mich doch sehr überrascht hat. Aber vielleicht sind meine Akkus auch nicht mehr die Neusten, was man bei der Akku-Anzeige auch vielleicht etwas erahnen kann.
Die Akku Rest-Kapazität kann man sehr gut durch die vier LEDs pro Akku ablesen, wenn man die Taste in der Mitte betätigt. Interessanterweise hat er mir bei dem einen Akku nur drei von vier LEDs bei der Kapazität angezeigt, obwohl beide Akkus laut Ladegerät voll geladen waren.
Das Licht lässt sich auch mit den NPF-550 und den NP-F750 Akkus betreiben, wobei ich bei den NP-F 550 ab und zu Lichtaussetzer hatte. Von der Helligkeit waren aber alle drei Akku-Varianten gleich hell.
Mit dem Griff und Akku-Pack lässt sich das Video Licht auch hervorragend abstellen und steht relativ stabil, sodass man nicht zwingend ein Stativ hierfür benötigt.
Vergleich Godox ML60II vs. SL60W
Mein Godox SL60W (Amazon Link) habe ich schon seit 2020 und er ist seitdem ein treuer Begleiter auf jeder Hochzeit und bei Aufnahmen im Studio.
Größe und Gewicht
Wenn man die beiden Lichter nebeneinander liegen sieht, würden man nicht vermuten, dass beide nahezu die gleiche Leistung haben. Wenn man die Abmessung vergleicht ist der ML60II weniger als halb so lang und fast 40% schmäler. Mit dem Griff und der Stativbefestigung wird der SL sogar noch größer und wuchtiger. Was auch direkt auffällt ist das nach hinten abstehende AC-Kabel, welches gefühlt immer im Weg ist. Beim ML60II wurde er Anschluss nach unten ausgerichtet und läuft dadurch perfekt am Stativ entlang.
Mit ca. 0,5 kg wiegt der ML60II auch nur 1/3 von dem SL60, der mit 1,6 kg im Vergleich fast schon übergewichtig wirkt.
Die LED ist beim ML60IIBI rund und kleiner als beim SL60, was ich auf dem ersten Blick auch für eine geringere Leistung halten würde. Aber der Schein trügt hier mal wieder.
Helligkeit
Wenn man die Helligkeit vergleicht, sieht man auf dem ersten Blick keinen gewaltigen Unterschied, jedoch würde ich dennoch sagen, dass der ML60II etwas heller ist. In der Kamera habe ich alles auf Manuell eingestellt (Weißabgleich sonnig, ISO – 400, Blende – F8, Zeit – 1/50s ). Beide Videoleuchten leuchten sehr ähnlich hell, haben aber einen unterschiedlichen Weißton. Beim Godox ML60II hatte ich 5500K eingestellt und der SL60W hat einen Farbwert von ca. 5600K.
Wenn man den Reflektor aufsetzt, sieht man aber einen deutlichen Fokus beim ML60II, was vermutlich durch den deutlich kompakteren Reflektor entsteht.
Funktionen
Beim Thema Funktionen bin ich beim SL60W sehr schnell durch… dieser kann nur in einem Weißton (5600K) leuchten und lässt sich von 1%-100% regeln. Der ML60II hat da deutlich mehr zu bieten. Man kann bei dem nicht nur die Lichtfarbe von 2800 K bis 6500 K einstellen sondern auch neue Lichteffekte wie z.B. Gewitter, Kerzenlicht etc. nutzen. Ich selbst nutze diese Funktionen eigentlich nie, was aber auch daran liegt, dass auf einer Hochzeit beim Getting Ready sowas eher selten gebraucht wird 🙂
Lüftergeräusch
Das Lüftergeräusch ist beim ML60II etwas lauter als beim SL60W. Was aber mehr auffällt ist die fast doppelt so hohe Frequenz. Beim Godox SL60W liegt die Frequenz bei ca. 500 Hz und einer Lautstärke von ca. 34 dBa (Messung aus 1m Entfernung hinter dem Licht, Aufgezeichnet mit dem iPhone) und beim ML60II bei ca. 1000 Hz und einer Lautstärke von 36dBa.
Fazit
Super Licht, dass mit kompakten Abmessungen, Lieferumfang, Akku-Funktion und Verarbeitungsqualität punktet. Nur der neue Mount für die Softboxen hat mich etwas genervt, aber zum Glück gibt es hier Adapter