Panasonic Lumix TZ202 im Test- die bessere Kamera für Befundung & Produktfotos?

Eignet sich die kompakte Panasonic Lumix TZ202 auch für Makro-Fotos? Diese Fragen haben wir uns nach dem letzten Test zur Lumix LX100 II auch gestellt und haben es kurzerhand getestet. Probieren geht ja bekanntlich über studieren. Wie einige von euch schon wissen, sind wir in der Fima auf der Suche nach einer kompakten Kamera, mit der Bauteile nach Prüfstandtests detailliert fotografieren werden können. Die LX100 II ist eigentlich schon eine top Kamera gewesen, jedoch hatte sie auch ein paar kleine Schwächen (Link zum Beitrag). Mit der Panasonic Lumix TZ202 (Link) haben wir jedoch die Hoffnung, dass unsere Bedürfnisse voll erfüllt werden. Welche Schwächen das sind und ob die TZ202 es in den Punkten besser macht, erfahrt ihr in diesem Beitrag.

Anzeige: Dieser Beitrag bzw. dessen Bewertung wird nicht finanziert oder gesponsert! Foto-Leistenschneider hat uns die Kamera freundlicherweise zum Testen zur Verfügung gestellt, was aber keinen Einfluss auf unsere Meinung oder Bewertung hat. Foto-Leistenschneider ist ein Kooperationspartner von uns und ihr könnt dort auch einen Rabatt auf euer Foto-Equipment bekommen. Wie das funktioniert erfährt ihr hier: Link

Kleine Wiederholung: Unsere Anforderung an eine Produkt- / Befundungskamera

Die Anforderungen sind die gleichen wie beim letzten Mal::

  • Sehr geringe Naheinstellgrenze (Makro Funktion)
  • Auflösung von ca. 20 MP
  • Gutes Rauschverhalten
  • Einfache Bedienbarkeit (viele Mitarbeitern mit unterschiedlichen Foto-Kenntnissen)
  • Robustes Design
  • Kompakte Größe
  • Optional: Fokus Stacking
  • Preis max. 1000 €

Die Lumix LX100 II mit dem Four/Thirds-Sensor und der Naheinstellgrenze im Weitwinkelbereich von 3 cm war ein sehr guter erster Schuss (link zum Beitrag, falls ihr den noch nicht gelesen habt). Die Lumix TZ202 mit dem 1 Zoll Sensor ist aber von der Größe nochmal deutlich kompakter und bietet weitere Vorteile. Foto-Leistenschneider aus Frankfurt hatte uns auch dieses mal mit der Kamera ausgeholfen und so konnten wir kurzfristig alles ausgiebig testen und vergleichen. An dieser Stelle nochmal: Danke!

Die Bedienungsanleitung zu der Kamera findet ihr hier -> Link

Zahlen, Daten & Fakten

  • 1-Zoll Hochempfindlichkeits-MOS-Sensor
  • Sensor Auflösung: 20,1 Megapixel
  • LEICA DC VARIO-ELMAR Objektiv F3,5-6,3 / 24-360 mm
  • 4K 30P
  • 2,33 MP Sucher
  • 3 Zoll Display mit 1,24 MP (Touchfähig)
  • O.I.S. (Optischer Bildstabilisator)
  • Post Focus / Focus Stacking
  • WiFi
  • B x H x T: 11,1 x 6,6 x 4,5 cm (ohne Sucher)
  • 340 g (inkl. Akku und SD-Karte)
  • Preis 589 € (Link Foto Leistenschneider)
Quelle: https://www.panasonic.com/de/consumer/foto-video/lumix-kompaktkameras/dc-tz202.html

Verarbeitung und Qualität

Die Kamera fühlt sich, wie auch schon die Lumix LX100 II, wirklich sehr hochwertig an. Das Gehäuse besteht auch hier größtenteils aus Metall, Glas & Kunststoff. Die gummierten Griffflächen an der Front- und Rückseite bieten einen guten Halt der Kamera.

Das Objektiv besitz kein Filtergewinde und auch keinen Objektivdeckel. Stattdessen wird die Frontlinse durch einen Lamellenvorhang bei ausgeschalteter Kamera geschützt. Schutzfilter sind damit leider raus.

Mit den Abmessungen von 11,1 x 6,6 x 4,5 cm ist die Kamera etwas kompakter als die LX100 II und passt durch die geringere Tiefe auch deutlich besser in die Hosentasche. Beim Einschalten kommen dann je nach Zoomstellung noch einmal 3,8 bis 7,3 cm Länge dazu. Das Leica DC Vario-Elmar-Objektiv besitzt eine Brennweite von 18,8 – 132 mm was einer äquivalent Kleinbild-Brennweite von 24 – 360 mm entspricht (Ich beziehe mich im Beitrag immer auf die äquivalente Kleinbild Brennweite, um eine bessere Vergleichbarkeit zu erzielen).

Es gibt eine etwas sehr stramm sitzende Abdeckung an der Seite der Kamera, hinter der sich die Mico-USB und Mini HDMI Anschlüsse befinden. Diese Abdeckung sowie der Micro-USB Anschluss dürften sehr wahrscheinlich bei täglicher Verwendung nicht lange halten. Hier hat mir die Klappe der Lumix LX100 II deutlich besser gefallen.

Die TZ202 besitzt einen Li-Ionen-Akku (7,2 V, 1025 mAh, 7,4 Wh), der standartmäßig über die Micro-USB Schnittstelle geladen werden soll (Ladegerät ist nicht im Lieferumfang enthalten). Mit diesem Akku sollen laut Datenblatt ca. 370 Bilder (bei eingeschaltetem Display) möglich sein. Wie lange der Akku dann tatsächlich in der Praxis hält wird sich zeigen. Ein Ladegerät und Zusatz Akkus sind aber für den täglichen Einsatz Pflicht und werden dann direkt mitbestellt.

Leider hat die Kamera keinen Blitzschuh, wodurch man in erster Linie auf den integrierten Blitz der Kamera angewiesen ist (falls man überhaupt blitzen möchte). Die Blitz-Leitzahl beträgt GN4 und ist damit nochmal deutlich geringer als bei der LX100 II (dort lag Sie bei GN7). Komplett entfesselt blitzen ist leider mit dieser Kamera nicht möglich (außer man verwendet den integrierten Blitz als optischen Auslöser).

Abbildungsqualität und Schärfe

Auch bei der Lumix TZ202 ist die Abbildungsqualität nicht perfekt. Aber die Fotos sind gut und für unseren Einsatzzweck definitiv ausreichend. Vor allem im Weitwinkelbereich und bei der sehr kurzen Naheinstellgrenze werden die Schwächen sichtbar.

Das nachfolgende Foto von der 2 € Münze habe ich bei 24 mm an der Naheinstellgrenze fotografiert.

Die Schärfe ist in der Bildmitte wie auch schon mit der LX100 II gut. Was aber bei genauerem hinsehen auffällt ist die zum Rand hin deutlich abnehmende Schärfe (das gleiche wie schon bei der Lumix LX100 II). Auch hier habe ich wieder ein kariertes Blatt Papier frontal von oben abfotografiert (auf einem Stativ / möglichst perfekt ausgerichtet), um dies besser beurteilen zu können.

Das nachfolgende Bild ist mit 24 mm / Blende 8 und bei ISO 200 auf einem Stativ entstanden. Die Schärfe und Details sind gut aber auch wieder nicht perfekt.

Wenn man weiter reinzoomt wird die Bildqualität aber deutlich besser. Beispielsweise auf dem nächsten Foto, was mit einer Brennweite von 360 mm / Blende 8 und bei ISO 200 auf einem Stativ entstanden ist.

Bokeh

Das Bokeh sieht etwas unruhig und nicht ganz homogen aus. Aber meiner Meinung nach noch vollkommen ok. Man kann durchaus brauchbare Portraits mit freigestelltem Hintergrund schießen.

Naheinstellgrenze & Abbildungsmaßstab

Die Naheinstellgrenze liegt im Weitwinkelbereich (24 mm) im Makro-Modus bei ca. 3 cm. Normalerweise (ohne Makro Funktion) liegt sie jedoch bei ca. 50 cm. Im Telebereich beträgt die Naheinstellgrenze stolze 100 cm.

Automatisches Focus Stacking bzw. Post Focus und Makro Zoom

Das Fokus-Stacking funktioniert mit der TZ202 genauso gut oder auch schlecht (wie man es nimmt) wie mit der LX100 II. Auch hier wird ein 4K Video mit nacheinander unterschiedlichen Fokusebenen erstellt, aus dem man dann entweder im nachhinein den Fokus ändern oder das Bild aus allen Fokuseben erstellen kann. Die Settings sahen wir folgt aus: Post Focus aktiv, ISO 200, Blende 8, 1/30s, auf einem Stativ.

Das Ergebnis ist wieder ein ähnliches. Die Motive selbst sind gut getroffen und beide scharf (obwohl auf unterschiedlichen Ebenen). Die Übergänge zwischen den einzelnen Fokus-Ebenen bilden aber wieder einen teilweise weichen Übergang (gut zu sehen am linken Rand der 2-Euro Münze).

Makro-Zoom: Diese Einstellung verschafft einem einen vierfachen Zoom, der jedoch nur digital stattfindet. Dadurch wird das Objekt deutlich vergrößert, obwohl die Naheinstellgrenze immer noch bei ca. 3 cm liegt. Theoretisch müsste die Bildqualität durch den Zoom leiden, jedoch konnte ich nichts dergleichen feststellen. Ganz im Gegenteil sind die Ränder des Bildes jetzt auch scharf (was natürlich am croppen des Bildes liegt). Diese Funktion finde ich gigantisch für unseren Zweck, bei dem der Mitarbeiter das Bildd fertig abspeichern möchte und keine Möglichkeiten zur späteren Bildbearbeitung haben.

Bedienung und Funktionen

Die Kamera hat eine typische Kompaktkamera Bedienung: Wipp-Schalter für den Zoom, ein Drehrad um den Modus (M,A,P…) zu wählen, ein Drehrad um die notwendige Einstellungen zu tätigen und ein paar Tasten, um schnell verscheiden Menüpunkte aufzurufen (Weißabgleich, Fokus etc.).

Praktische finde ich die Speicherbelegung (Auf dem Modusrad die Position C). Dort kann man seine Lieblingseinstellungen schnell und unkompliziert abrufen. Man hat die Möglichkeiten bis zu drei Speicherplätze mit verschiedenen Einstellungen zu speichern und kann einfach zwischen diesen einfach wechseln. Das ist vor allem dann praktisch, wenn es mehrere Nutzer der Kamera gibt, die andere Funktionen bevorzugen.

Fazit

Die Kamera bildet meiner Meinung nach ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. Die Funktionsvielfalt ist super, die Abbildungsleistung ok bis sehr gut (je nach Brennweite und Blende) und die Verarbeitung ist sehr gut. Wir werden diese Kamera in der Firme jetzt bestellen und sehen, wie sie sich im Dauereinsatz schlägt. Ich hoffe sie überlebt die raue Umgebung und macht nicht schon nach ein paar Wochen schlapp.

Wir werden sehen & ich werde natürlich wieder berichten.

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