Zusammenfassung (DRO-Einstellung Ja oder Nein):
- Wer im JPEG-Format fotografiert und seine Bilder im nachhinein nicht bearbeiten möchte, kann die Dynamik optimieren, was aber rauschen mit sich bringen kann.
- Wer im RAW-Format fotografiert sollte diese Funktion abschalten, da die falsche Vorschau irritiert.
„Durch Unterteilen des Bilds in kleine Flächen analysiert das Produkt den Kontrast von Licht und Schatten zwischen Motiv und Hintergrund, um ein Bild mit optimaler Helligkeit und Abstufung zu erzeugen.“ [Sony Help Guide German, Seite 111]
Dies ist die Aussage, die Sony zu dieser Funktion tätigt. DRO bedeutet „Dynamic Range Optimizer“ bzw. auf Deutsch: Dynamikbereichsoptimierung“. Als ich das zum ersten Mal las, dachte ich mir: „Da hab` ich ja quasi einen höheren Dynamikumfang, super!“.
Also volle Pulle aufgedreht das Ding. Level 5, mehr geht nicht.
Bis zum nächsten Shooting hatte ich das schon wieder vergessen und zunächst lief alles wie immer. Komisch war schon, dass die Kamera erst kurz ein dunkleres Bild angezeigt hat aber nur ganz kurz und dann war alles wieder gut.
Zuhause war auf einmal alles doof. Die Vorschau auf der Kamera war super, die am PC viel zu dunkel. Die Schatten in den Bildern waren sehr dunkel, die Lichter etwas ausgebrannt.
Im Internet fand ich meist die Antwort, dass das am falschen Farbabgleich oder falscher Helligkeitseinstellungen an der Kamera oder am Rechner liegt. Da der Unterschied jedoch sehr groß war und vor allem nicht immer gleich, musste ich weiterforschen. So stieß ich irgendwann auf die DRO-Einstellung. Entgegen meiner Interpretation wird natürlich kein höherer Dynamikumfang erfasst, sondern der Dynamikumfang des RAWs stärker aufbereitet. Bei meinem Beispiel wurden die Lichter heruntergeregelt und die Schatten aufgehellt. Diese Interpretation wird jedoch nicht an Lightroom / Capture One weitergeben. D.h. ein Foto in RAW sieht dort immer gleich aus, egal welcher DRO-Level eingestellt ist.
Für Personen, die in JPEG fotografieren, ist diese Einstellung also „O.K.“. Sie haben dann quasi das Bild, wie jemand der im RAW die entsprechende Anpassungen vorgenommen hat. Jedoch führt das schon am Rechner schnell zu Rauschen. Mit leistungsschwächeren Chips und weniger Berechnungszeit in der Kamera wird das vermutlich nicht besser.
Fotografen, die RAW bevorzugen, würde ich empfehlen DRO auszuschalten. Das hat den Vorteil, dass ihr das Bild in der Kamera auf dem Display seht, wie es später auch in Lightroom / Capture One aussehen wird. Und die „Reserven“, die euch das RAW Format bietet, sind noch nicht ausgeschöpft.
An den folgenden Bildern seht ihr, wie die Bilder auf der Kamera und als JPEG aussehen und wie das RAW aussieht.
Wo finde ich jetzt ich diese Einstellung?
Ob das bei den Spiegellosen auch so ist?
Rein technisch sollte es so sein, ich habe jedoch keine. Ein Freund besitzt eine spiegellose, ich werde das überprüfen
Hab meine A6000 nicht dabei, müsste auch erst heute Abend mal testen.
Tja, daran haben sich auch einige andere Fotografen die Zähne ausgebissen. Am schlimmsten wird es, wenn man dazu noch etfesselt blitzt. Ist der Blitz eingeschaltet und der Blitzauslöser im Blitzschuh, zeigt das Kameradisplay zunächst ein korrekt belichtetes Bild. Dann löst man von mir aus bei f/11 und 1/500 Sec (HSS) bekommt man ein cooles Bild im Display präsentiert. Man schaut aufs Display und denkt sich „Was hab ich nur für geile und dramatische Bilder gemacht. Zuhause öffnet man die Bilder in Lightroom udn stellt mit Entsetzen fest, dass alle Bilder um -3EV unterbelichtet sind und sie nur mit nicht unerheblichen Rauschen überhaupt geretet werden können. Aus meiner Sicht sollte Sony hier unbedingt ein Fix rausbringen, welcher die DRO Einstellung lediglich und AUSSHCLIESSLICH bei den JPEG Fotos anzeigt, falls man RAW+JPG eingestellt hat. Ich gehöre auch zu denen, die genau aus diesem Grund zwei Shootings vergeigt haben, bis sie dem Fehler auf die Schliche kamen. Ärgerlich.